Archiv für die Kategorie ‘Uni/Schule’

Kreis vs. Ellipse

von MichiK am 24. Oktober 2006 um 16:50 Uhr

Es ging um eine Menge in der komplexen Ebene. Wie sieht die aus? Wie groß ist sie?

Kommilitone: “Das ist eine Ellipse …”
Ich: “Ein Kreis!”
Kommilitone: “… mit der großen Halbachse …”
Ich: “Ein Kreis, keine Ellipse!”
Kommilitone: “… blah … natürlich ist das ‘ne Ellipse! Ich hab das mit Derive geplottet!”
Ich: “Nein, ein Kreis, das auf der rechten Seite der Gleichung ist der Radius und das andere hier bloß eine Verschiebung auf der x-Achse!”
Kommilitone: “Aber … es ist eine Ellipse! Du hast dich verrechnet.”
Ich: “Zeigen!”

Er geht zum PC, wirft Derive an, plottet und man sieht: Eine Ellipse. Wo ist das Problem? Die Skalierung der x- und y-Achse ist verschieden. Es ist ein Kreis. Bloß etwas verzerrt … beim nächsten mal schaut er vielleicht genauer hin …

Anmerkung: Ja, auch ein Kreis ist natürlich der Spezialfall einer Ellipse. In diesem Text bezeichnet “Ellipse” aber eine Ellipse mit der besonderen Eigenschaft ε != 0.

Strom

von MichiK am 14. Juli 2006 um 18:25 Uhr

Heute verfolgt mich die Elektrizität die ganze Zeit … es ist nicht zu fassen.

Heute morgen fiel kurz nachdem ich aufgestanden bin für eine Sekunde der Strom aus. Das hat gereicht, um den Rechner zu rebooten. Na toll, wieder Uptime im Arsch. Scheiß Stromnetz hier.

In der Uni haben wir dann Spannungen und Ströme gemessen, um Wasser mit einer exakt definierten Leistung zu erhitzen. Der Versuch ist mal wieder so richtig schön daneben gegangen, aber es gab 4 Punkte dafür. So muss das sein.

Dann hab ich mich ins Auto gesetzt, will den Motor starten und der Anlasser dreht sich einmaaal… zweeiimaaaaall… aus. Zum Glück waren direkt ein paar Komillitonen griffbereit, die ich zum Anschieben zwingen konnte. Nach ein paar Kilometern Landstraße startet die Kiste nun wieder ohne Hilfe, also scheint es an der Batterie zu liegen. Ob die nun aber am Ende ist oder bloß den Stadtverkehr nicht mag, weiß ich nicht.

Mal schauen, wie es weitergeht. Ein Stromschlag fehlt eigentlich noch …

Von Scheinen, Klausuren und wirklich wissenschaftlichen Erkenntnissen

von MichiK am 14. Juli 2006 um 10:53 Uhr

Nun ist auch das zweite Semester fast vorbei (Ich kann die Anzahl der verbleibenden Vorlesungen an einer Hand abzählen.) – vielleicht ist es da mal Zeit für eine kleine Bestandsaufnahme.

Die Scheinausbeute ist eher mager: 2/4. Der erste Schein war der des nichtphysikalischen Nebenfachs, Chemie, im ersten Semester. Grade dieses Fach, an dem mir Frau Stiehl in der Oberstufe sehr effizient den Spaß verdorben hat, war der wohl einfachste Teil. Fast alle Inhalte der Vorlesung kannte ich schon, die meisten Arbeitsmethoden des Laborpraktikums ebenfalls. Ein echter Spaziergang. Der zweite Schein ist Experimentalphysik I/II. Nicht ganz so einfach, aber auch nicht zu schwer. Genau richtig. Es gibt einen Schein für das gesamte erste Jahr und man muss neben den relativ simplen Übungsaufgaben eine Klausur bestehen, für die man 3 (eventuell gar 4) Anläufe nehmen kann. Ich habe natürlich direkt den ersten bestanden – ein Komillitone von mir ist jetzt zum dritten Mal durchgefallen. Dabei werden die Klausuren angeblich immer einfacher …

Es gibt natürlich auch weniger erfreuliches. Das Unheil hat einen Namen: Mathe. Im ersten Semester war es im wesentlichen der Schock namens Analysis I, der den Schein verhindert hat. Im zweiten Semester ist es der noch größere Schreck namens Analysis II und die Tatsache, dass ich ca. 2 Tage vor der Klausur in Differentialgleichungen doch noch erfahren habe, dass ich dafür zugelassen bin. Da ich eben diese Zulassung in Analysis aber nicht habe, ist es relativ schwachsinnig, die Klausur mit zu schreiben. Wozu?

Das Scheinsystem ist bei uns nämlich, um es nicht beschissen zu nennen, ein wenig seltsam: In dem Fach, was man studiert, gibt es nur einen Schein für das gesamte erste Jahr. Die Vorraussetzungen dafür sind, wie oben bereits geschrieben, eher lächerlich. Dann gibt es Mathe. Da gibt es jedes Semester einen Schein. Die Vorraussetzungen für diesen Schein sind etwas krasser: Man hat zwei Vorlesungen und muss in beiden Vorlesungen eine bestimmte Prozentzahl der Übungsaufgaben schaffen (je nach Laune des Profs) und wird dann vielleicht zur jeweiligen Klausur zugelassen. Für den Schein muss man beide Klausuren bestehen. Schafft man es in einer nicht und schreibt dafür in der anderen eine 1: Kein Schein. Schrammt man in einer der beiden Vorlesungen knapp am Übungs-Ziel vorbei, hätte diese Klausur aber spielend bestanden: Kein Schein. Entsprechend niedrig ist natürlich die Motivation in der einen Disziplin, wenn man in der anderen keinerlei Licht am Ende des Tunnels der Unwissenheit erblicken kann …

Immerhin braucht man von vier möglichen Scheinen im Grundstudium nur zwei. Noch ist also nicht alles verloren, aber es wird schon enger. Nächstes Semester kommt schließlich auch noch die theoretische Physik dazu und ein neuer Exphysik-Schein steht an.

Immerhin, einige fundamentale, hochwissenschaftliche Erkenntnisse hat mir das erste Jahr gebracht: Das Stromnetz hier ist verteufelt instabil. Etwa alle 2-3 Monate gibts mal eine Stromschwankung, die den PC erlegt. In Schortens erreicht man locker jahrelange Uptimes – ohne USV! Bad schrubben ist eine vergleichsweise entspannte Angelegenheit. Der Herd mit festgebrannten Fettspritzern ist wesentlich schlimmer. Nachbarn sind asoziale Schweine in jeglicher Hinsicht. Vermieter halten ihre Versprechen nicht ein. Der Großstadt-Autoverkehr ist geprägt von Egoismus. Ist man freundlich und lässt jemanden vor, der sonst nie eine Chance hätte, in absehbarer Zeit auf die Hauptstraße zu fahren, wird das sofort von hinten mit einem Hupkonzert kommentiert (ca. 30 Meter weiter vorne ist eine rote Ampel und da muss man natürlich ganz schnell hin). Auf dem platten Land wäre das nicht passiert. Einmal Nerd, immer Nerd – keine Besserung in der Hinsicht.

Anschaulich oder nicht

von MichiK am 3. Mai 2006 um 00:15 Uhr

Sei X ein metrischer Raum. Eine offene Überdeckung von X ist eine Familie von Teilmengen (U_i) mit i Element I (I ist eine Indexmenge), sodass:
- U_i ist eine offene Teilmenge von X für alle i Element I.
- Die Vereinigung über alle U_i mit i Element I ist gleich X.

X ist kompakt genau dann wenn jede offene Überdeckung von X eine endliche Teilüberdeckung (d.h. es existiert eine endliche Anzahl i_1, …, i_n mit n Element N) besitzt mit X = U_i_1 vereinigt mit … bis U_i_n.

Ist das anschaulich? Also mal im Klartext: Man hat einen Raum, also z.B. eine Ebene oder den dreidimensionalen Raum. Wenn man den nun mit offenen Mengen (lies: Teilbereiche) füllt, die sich gegenseitig überlappen, nennt man das eine offene Überdeckung, wenn jeder Punkt in diesem Raum in mindestens einer dieser Mengen liegt. Kompakt wird dieser Raum dann, wenn die kleinstmögliche Anzahl dieser Mengen nicht unendlich, sondern abzählbar ist.

Mit ein bisschen räumlichem Vorstellungsvermögen kann man sich das vorstellen. Ich kann das zumindest. Mein Analysis-Professor ist da anderer Meinung:

Sie stimmen mir sicherlich zu, dass dieses Beispiel jetzt sehr abstrakt und nicht sehr anschaulich ist. Also machen wir jetzt mal eine andere Definition, die besser zu verstehen ist …

Noch einfacher? Toll!

X heißt folgenkompakt genau dann wenn jede Folge in X eine konvergente Teilfolge …. *fasel*

*ARGH* Kopf -> Tisch

Das chemische Praktikum prägt

von MichiK am 21. April 2006 um 21:57 Uhr

Ich habe ja bekanntlich vor mittlerweile 7 Wochen oder so das chemische Praktikum an der Uni gemacht. Und ich muss sagen: Das prägt! Heute hatte ich zum ersten mal physikalisches Praktikum, dabei ging es um Dichtemessungen. Unter anderem mussten wir die Dichte einer Flüssigkeit mit einem Pyknometer bestimmen. Das hat auch beinahe unverschämt gut geklappt und das Ergebnis ist beinahe wahnsinnig gut:

\rho = 0,800 (\pm 0,016) \frac{g}{cm^3}

Ich habe mir natürlich nicht nehmen lassen, zu versuchen, die Flüssigkeit auch zu identifizieren.

Bei unserem Feststoff (bei dem wir auf insgesamt vier Arten die Dichte gemessen haben – drei davon offiziell) war es relativ einfach: Er war goldglänzend und die Ergebnisse pendelten je nach Methode zwischen 8,387 g/cm³ und 8,454 g/cm³. Dies liegt etwas über dem Tabellenwert von 8,3 g/cm³ für Messing, aber dafür hatten wir sofort eine Erklärung: Vergleichsweise geringer Zinkgehalt. Später wurde uns auch offiziell bestätigt, dass es Messing ist.

Die Flüssigkeit war nun etwas kniffliger. Der Geruch war definitiv organisch, aber es fehlten die Vergleichsprobem, um ihn genau einordnen zu können. Ein Alkohol war es vermutlich nicht (da hatten wir Ethnanol zum Vergleichen) aber ansonsten fiel die Einordnung schwer. Es hätte ein Ester sein können. Leider konnte uns niemand sagen, um was genau es sich handelt. Mit den üblichen Methoden der organischen Identifizierung wäre es allerdings ein Kinderspiel gewesen, das herauzufinden: Abfackeln, mit Wasser mischen, verdampfen (Thermometer bis 200°C gab es), usw. Ich hätte es echt gerne gemacht, aber getraut habe ich mich dann doch nicht…

Was ich damit sagen wollte? An solchen Punkten merkt man recht schnell, wo eigentlich die Überschneidungen zwischen Physik und Chemie liegen. Nur mit chemischen Methoden kommt man recht leicht an die Stoffgruppe, kann dann die einzelnen Stoffe aber nur schwer voneiander unterscheiden. Messung von physikalischen Parametern führt dann zum Ziel. Nur die physikalischen Parameter reichen allerdings auch nicht aus. Wenn man mal schaut, was in dem Dichtebereich liegt, gibt es einige Möglichkeiten:

  • Acrylnitrtil
  • Alkohol (Methanol, Ethanol, Propanol, … – Unterscheidung möglich über den Siedepunkt)
  • Cyclohexen
  • Propanon

Glück im Unglück

von MichiK am 31. März 2006 um 18:17 Uhr

Ich habe heute meine Chemie-Abschlussklausur geschrieben. Wenn ich die bestanden habe (ich hoffe es und gehe davon aus), bin ich mir Chemie erstmal durch, denn die zählt auch schon fürs Vordiplom. Schonmal ein Stück Stress weniger.

Man braucht für die Klausur allerdings ein kleines DIN-A5-Blatt, den Praktikumsschein. Die Regel ist eindeutig: Ohne persönliche Vorlage des Praktikumsschein beim Betreten des Hörsaals zur Klausur darf man nicht mitschreiben. Tschüss, nächster Versuch nächstes Jahr. Ich habe mir den Praktikumsschein also gestern ganz oben, deutlich sichtbar auf meinem Schreibtisch bereitgelegt, damit ich ihn auch bloß nicht vergesse. Die Zeitschrift für den Zeitvertreib nach der Klausur, die direkt unter dem Schein lag, habe ich eingesteckt. Den Block, der neben dem Schein lag, habe ich auch eingesteckt.

30 Minuten vor der Klausur war ich in der Uni. Ich bin entspannt mit dem Fahrrad hingefahren und habe mir extra einen Zeitpuffer gelassen. Dann fiel mir ein … da war doch was. *ARGH* Mit dem Auto schafft man es bei wenig Verkehr bei normaler Fahrweise innerhalb von 17 Minuten von der Uni nach Hause. Bei viel Verkehr und unter Missachtung sämtlicher Verkehrsregeln sollte das in 15 Minuten zu schaffen sein. Und wenn man 5 Minuten zu spät kommt, ist das auch egal. Aber ich habe das Fahrrad genommen. Damit brauche ich eine knappe halbe Stunde nach Hause – mit der Straßenbahn eher noch länger. Unmöglich. Ich stelle mir also 30 Minuten lang vor, auf welche Art und Weise ich mich heute noch vor 18 Uhr ins Koma saufen will. Aber man kann es ja mal versuchen: Ich gehe zum Eingang des Hörsaals wie alle anderen und erkläre, was Sache ist. Der Kontrolleur am Eingang kennt keine Gnade: “Nein, Sie kommen hier nicht rein! Ohne Schein keine Klausur!” Wie mir geht es auch einem Leidensgenossen. Ein drittes Opfer sprintet schnell nach draußen – der hat es wohl weniger weit nach Hause. (Und wie sich später zeigen sollte hat er tatsächlich innerhalb von 10 Minuten seinen Schein geholt.)

Wir stehen also verpeilt vor der Tür und finden uns grade mit unserem Schicksal ab, da verlässt der Professor, der von den Problemen am Eingang nichts mitbekommen hat, den Hörsaal und schaut uns erstaunt an. “Was stehen Sie denn hier so rum?” Wir erklären das Dilemma und er grinst … “Okay, ich komme gleich wieder und dann folgen Sie mir bitte unauffällig in den Hörsaal!” Drinnen protestiert die andere Aufsicht natürlich sofort, aber der Prof. winkt nur ab. Er schreibt sich noch unsere Matrikelnummern auf und ermahnt uns, den Schein bei Gelegenheit im Prüfungsamt nachzureichen, damit unsere Klausuren gewertet werden können.

Na also, warum nicht gleich so? Ob ich die Klausur nun erstmal mitschreibe und den Schein nächste Woche noch vorlege, ist doch völlig egal. Wenn ichs nicht tue, kann man meine Klausur ja hinterher immernoch vernichten. Scheiß Bürokratie …

Hurra, hurra, die Schule brannte!

von MichiK am 10. März 2006 um 03:41 Uhr

In meiner ehemaligen Schule hat es gebrannt (zumindest ein bisschen – nichts genaues weiß man nicht). Schon vor 10 Tagen. Und ich erfahre das jetzt erst. Irgendwie funktioniert der Buschfunk hier nicht mehr richtig… Ich habe zwar schon letztes Jahr dort Abitur gemacht und wohne nun am anderen Ende Deutschlands, aber normalerweise dauert es nicht lange, bis ich solche Dinge irgendwie erfahre.

Morgen Heute (Freitag) ist dort der traditionelle Fastentag für einen guten Zweck (24 Stunden, bis Samstag). Ich glaub, ich schau dort heute Abend mal vorbei, nehme mir Pizza oder bei gutem Wetter nen Grill und Bier mit und höre mich mal um, ob jemand Details kennt.

Labor-Grundregel #5

von MichiK am 4. März 2006 um 14:26 Uhr

Wenn man denkt, man hätte die Woche überlebt, ohne größere Mengen Glas kaputtzuschlagen, wird es zweifellos am Ende noch richtig dick kommen: Ich habe beim letzten Abspühlen ganz am Schluss noch direkt vier Erlenmeyerkolben auf einmal zerdeppert…

Ja, wenn schon, dann richtig! Immerhin sind die Dinger billig.

Labor-Grundregel #4

von MichiK am 2. März 2006 um 20:47 Uhr

Wichtigste Regel bei Titrationen: Der dritte Versuch trifft! Dieses Gesetz ist empirisch erwiesen – bei mir war es nämlich heute in 100% der Fälle so. Der erste und der zweite Versuch können noch so weit daneben gehen (Zitat: “Beim Titrieren so weit daneben hauen – da könnte man ja besser einfach das Becherglas nehmen und abschätzen!” / “Das ist genauso falsch, wie 120 km/h in der Stadt.”) – der dritte Versuch wird klappen!

In dieser Hinsicht scheint das Labor Murphy-freie Zone zu sein…

Chemisches Vorher-Nachher-Rätsel

von MichiK am 1. März 2006 um 15:14 Uhr

Mal schauen, ob es jemand errät. Die folgende Nachweisreaktion ist sehr bekannt – hat man auch schon in der Schule gemacht:

zwei Reagenzgläser

Direkt mal mehrere Fragen:

1. Was ist vorher, was ist nachher?
2. Um welchen Versuch handelt es sich und was weist man damit nach?
3. Ist das Ergebnis positiv oder negativ?
4. Ist der Versuch gut gelungen oder könnte es besser gehen?

Labor-Grundregel #3

von MichiK am 1. März 2006 um 14:47 Uhr

Organiker kann man ganz leicht von normalen Chemikern unterscheiden: Am Geruch. *würg* Wenn es stinkt, ist es fast immer organisch…

Und außerdem: Reagenzgläser könnten noch “etwas” heiß sein, wenn man sie bis vor ein paar Sekunden in der Flamme eines Bunsenbrenners befanden. Autsch!

Labor-Grundregel #2

von MichiK am 28. Februar 2006 um 15:21 Uhr

Lasse niemals ein Reagenzglas fallen ohne dich vorher darüber zu informieren, wo sich Handfeger und Schaufel befinden!

Zerdeppert nämlich irgendwo jemand Glas, werden innerhalb von wenigen Sekunden mindestens zwei Leute das selbe tun und anschließend entbrennt ein wilder Streit um den einzigen Handfeger des Labors. Währenddessen laufen dann mindestens 5 Personen durch die Scherben und verteilen die Glassplitter so im ganzen Raum.

Labor-Grundregel #1

von MichiK am 27. Februar 2006 um 22:11 Uhr

Raucher haben Vorteile! Die haben im Normalfall ein Feuerzeug dabei. Der durchschnittliche Nichtraucher ist aufgeschmissen, wenn er den Bunsenbrenner anzünden muss, aber keine passenden Zündquellen zur Verfügung hat.

Ich bin dann in der Mittagspause erstmal zum Supermarkt nebenan gegangen und habe mir ein Feuerzeug gekauft…

Der Laborkittel

von MichiK am 26. Februar 2006 um 14:23 Uhr

Ich habe ab morgen chemisches Praktikum an der Uni. Bereits seit Monaten ist bekannt: “Ohne Laborkittel kein Zugang zum Praktikum!” Um die Organisation der Kittel muss man sich allerdings selbst kümmern. Da mein Vater in einem Chemiewerk arbeitet und ich selbst dort in einem Labor vor einigen Jahren mein Betriebspraktikum gemacht habe, ist es für mich natürlich dank Vitamin B keinerlei Problem, einen Kittel zu bekommen. Kostet auch nix.

Nun fragt mich heute ein Kommilitone, ob ich schon einen Kittel habe. Er braucht nämlich noch einen. Tja, nun ist einerseits Wochenende, da kann man schlecht einen kaufen oder ausleihen gehen und außerdem bin ich schon wieder knapp 500 km von zu Hause entfernt – gestern habe ich den Tag auf der Autobahn verbracht. Hätte er mich letzte Woche gefragt, hätte ich ihm auch noch einen Kittel organisiert – ist ja nun wirklich kein Problem.

Aber so, tja… irgendwie war das aber typisch…

Die Sache mit der Leiter

von MichiK am 18. Januar 2006 um 11:59 Uhr

Ich soll als Übungsaufgabe ausrechnen, wie stark die Reibung zwischen Fußboden und Leiter sein muss, wenn man eine Leiter mit einem bestimmten Winkel an eine Wand lehnt. (\alpha sei in diesem Fall der Winkel zwischen Leiter und Fußboden.) Nachdem sich ein Haufen Zeug wegkürzen lässt, komme ich dabei auf folgende Bedingung für den Reibungskoeffizienten \mu, damit die Leiter stehen bleibt und nicht zu rutschen beginnt:

\mu > \frac{\cos \alpha}{\sin \alpha}

Oder für normale Menschen:

Das sieht ja schonmal recht nett aus. Plottet man cos x / sin x im Bereich [0,π/2)], sieht man eine Kurve, die aus dem Unendlichen kommend nach und nach etwas flacher wird und dann bei π/2 die y-Achse schneidet:

Dies entspricht ja auch den Erfahrungen aus der Realität: Je steiler man eine Leiter an eine Wand lehnt, desto stabiler steht sie. Stellt man sie zu flach hin, rutscht sie weg. Stellt man sie exakt senkrecht, hat man eher das Problem, dass sie oben von der Wand wegkippt, aber ganz sicher wird sie nicht unten anfangen, zu rutschen.

Der interessante Teil versteckt sich erst im zweiten Teil der Aufgabe: Ein Mann klettert die Leiter hinauf. Was passiert? Meine Antwort: Nichts. Alles bleibt, wie es ist. Logisch oder nicht? Ich denke, ja:

Das ist eine Frage des Drehmoments. Vereinfacht erklärt: Verantwortlich dafür, dass die Leiter rutscht, ist eine Kraft, die am oberen Ende der Leiter angreift, die die Leiter in die horizontale Lage drehen will. Diese Kraft kann ein bestimmtes Drehmoment ausüben, abhängig vom Winkel, mit dem die Leiter an der Wand lehnt und abhängig von der Lage des Schwerpunktes. Je weiter oben der Schwerpunkt liegt, desto stärker ist diese Kraft, aber desto geringer ist auch die Entfernung vom Schwerpunkt (geringe Entfernung bei gleicher Kraft => kleines Drehmoment). Auf der anderen Seite hat man eine Reibungskraft, die ebenfalls ein vom Winkel und von der Stärke der Kraft abhängiges Drehmoment ausüben kann. Je weiter unten der Schwerpunkt liegt, desto stärker ist auch die Kraft, aber desto geringer auch die Entfernung zum Schwerpunkt. Schreit doch gradezu danach, als ob sich da was gegenseitig ausgleicht…

Der Mann, der auf die Leiter steigt, tut ja nichts anderes, als den Schwerpunkt zu verlagern. Die Masse ist in dem Fall egal, die kürzt sich so oder so raus.

Hat jemand eine bessere Idee oder zumindest irgendwas an meiner Theorie auszusetzen? Ich bin mir nicht sicher und hab das komische Gefühl, dass meine These wirklich stimmen könnte… ;)

Polynomdivision

von MichiK am 12. Januar 2006 um 12:14 Uhr

Der Übungsleiter fängt an, über Polynomdivision zu reden und ist der Meinung, dass wir das alle in der Schule schon gehabt hätten. Er fragt ganz naiv “Wer hat davon schon einmal was gehört?” – und alle setzen die Frage in Gedanken fort: “…und kann den anderen das mal anhand des Beispiels an der Tafel hier erklären?” Natürlich: Niemand meldet sich.

Er rechnet also ein Beispiel durch, man sieht über den Köpfen ein Licht nach dem anderen aufgehen. “Na also, das hatten Sie alle und Sie kennen das alle! Also, wer kennt das Verfahren nun nicht?” Wieder: Niemand meldet sich…

Doch, eine einzige Person ist mutig und wird für diesen Mut dafür belohnt, dass sie an die Tafel darf, um mal ein weiteres Beispiel zu rechnen.

Übungsaufgaben?

von MichiK am 3. Januar 2006 um 21:52 Uhr

“Lass uns morgen so ab 14 Uhr mal den Kram machen, den wir Donnerstag abgeben sollen… sind ja immerhin zwei Zettel!”

Panik bricht aus: Zwei? Nein, das kann nicht sein!
Es ist tatsächlich nur einer, er hat es verpeilt.

Machen kann ich es trotzdem nicht, um die Uhrzeit bin ich noch auf der Autobahn. Immerhin hat er sich nicht beschwert, als ich gesagt hab, dass ich ihn irgendwann abends mal anrufe. (Vielleicht ist er dann fertig damit und ich kann die Ergebnisse abgreifen…)

Blöd ist…

von MichiK am 28. November 2005 um 14:32 Uhr

…dass ich morgen ab 15 Uhr meine dreckige dann saubere Wäsche aus der Wäscherei abholen kann. Ich habe von 15:00-16:30 Uhr Vorlesung und die Wäscherei macht um 17 Uhr zu. In 30 Minuten schaffe ich es nicht von der Uni hierher.

Muss wohl ein Teil der (oder gleich die ganze) Chemie-Vorlesung dran glauben.
Und ich muss mir eine Waschmaschine kaufen, die Öffnungszeiten von dem Laden sind unter aller Kanone (Bin ich in der Uni: offen. Bin ich zu Hause und hab Zeit: geschlossen.) und ein billiger Spaß ist das auch nicht.

“Was dem Leser überlassen sei…”

von MichiK am 27. November 2005 um 11:27 Uhr

Ich habe in dem Analysis-Buch, was ich mir heute (mehr oder weniger freiwillig) reinpfeife, auf Seite 21 das erste “bestätigt man leicht… was dem Leser überlassen sei…” gefunden. Eigentlich hätte es das Buch verdient, dafür in die Ecke zu fliegen. Wenn da sowieso nur Zeug drinsteht, was man leicht selbst sehen könnte, müsste man es ja nicht lesen.

Aber es gibt dabei dann andererseits wieder um eine vollkommen schwachsinnige Sache (Gültigkeit von Assoziativ- und Kommutativgesetz für komplexe Zahlen), die man nun wirklich nicht beweisen muss. Ich find es schon pervers genug, dass der tolle Mensch es für nötig hält, die Existenz von Wurzeln im R+ zu beweisen *würg*

Mathematiker sind krank.

Achja: Ich wills heute noch bis Seite 100 schaffen.
Und nächste Woche dann nochmal.
Und dann vielleicht mal mit den Übungsaufgaben, die drinstehen…

Formel

von MichiK am 24. November 2005 um 08:13 Uhr

v_A = \frac{(-\rho +\rho_0 ) \cdot u \cdot V}{-\rho \cdot V- \rho_0 \cdot V_0}

Ist sie nicht schön? Hab ich mal eben fix aufgestellt… hat nur 20 Minuten gedauert.

Die Preisfrage: Was für eine Größe ist u?