Hier, da, dort, hier erst recht und hier sowieso habe ich mich ja ausführlich über meine Kritikpunkte an Thunderbird ausgelassen.
Nun.. Heute ist Thunderbird v1.5 herausgekommen. Die erste Version von Thunderbird, die inkrementelle Updates unterstützt.
Endlich! Damit kann Thunderbird nach knapp 2 Jahren Entwicklungszeit nun das, was bei Virenscannern gang und gebe ist.
– Mal ehrlich: Würdet ihr einen Virenscanner nutzen, wenn ihr für jedes noch so kleine Signaturenupdate den Virenscanner neuinstallieren müsstet?
Somit muss man nicht mehr Thunderbird komplett installieren, wenn man wegen eines blöden Fehlers bei der SMTP-Authentifizierung auf eine neue Version umsteigt.
Das ist schon toll.
Noch besser finde ich aber folgenden Punkt in den Release Notes:
Improvements to product usability including redesigned options interface, and SMTP server management.
Im Klartext bedeutet dies:
Wo es vorher in der Kontenverwaltung ganz unten nur einen Punkt “Outgoing-Server (SMTP)” mit einem Dropdownmenü der Höhe 1 gab (heißt es wurde nur ein Eintrag gleichzeitig angezeigt), wo man die Daten für SMTP-Server eintragen konnte, aber NUR der Servername (z.B. mail.domain.tld) angezeigt wurde, sieht man nun:
SMTP-Benutzername – Servername
Und in einem Feld darunter die jeweiligen Daten des ausgewählten Servers:
Beschreibung: Eine freiverfassbare Beschreibung des Servers
Server: Adresse des Servers
Port: Eingestellte Port über den man den SMTP-Server erreicht
Benutzername: SMTP-Benutzername
Sichere Verbindung: Was man als SMTP-Protokoll gewählt hat (SMTP/TLS, wenn verfügbar/TLS/SSL)
Dies erleichtert die SMTP-Serververwaltung etwas. Noch besser ist aber, das man nun auf der Hauptseite zu jeder Mailbox den SMTP-Server angeben kann. Die einzelnen Einträge werden im Dropdownmenü ebenfalls in der Form “SMTP-Benutzername – Servername” angezeigt.
– Noch netter. Wieder ein Kritikpunkt weniger.
Es wird aber noch besser, bei der Installation von Thunderbird erkannte dieser selbstständig, das ich das Enigmail-Plugin für das Ver-/Entschlüsseln von Mails mittels GPG installiert hatte. Außerdem wußte Thunderbird, das ich Version 0.92 hatte – wobei doch Version 0.94 aktuell ist – und bot mir darauf auch gleich freundlich an, dieses Plugin mit einem Update zu bedenken.
– Was problemlos klappte, wodurch ich mir nun diese elendige “Enigmail deinstallieren, Rechner neustarten (sonst geht das Plugin nie richtig raus), Enigmail installieren, Enigmail wieder konfigurieren” bei einem Versionswechsel ein für alle mal wohl sparen kann.
Auch cool ist, das MozBackup in der Version 1.4.3 nun problemlos Erweiterungen mit ins Profilbackup aufnehmen kann. Und da Thunderbird auf meinem PC (mit schickem neuen 19″ TFT :D ) noch nicht installiert war, testet man bei dieser Gelegenheit gleich mal MozBackup v1.4.3.
Und siehe da: Enigmail rennt auf Anhieb (vorausgesetzt, man hat GPG bereits installiert und so Dinge wie den geheimen Key ins GnuPG Verzeichniss kopiert), alle Einstellungen sind korrekt und Mails fehlen auch keine.
– Somit ist für mich das Thema Synchronisation von Mails erstmal erledigt.
Wenn ich unterwegs bin, habe ich meinen Laptop mit Thunderbird und Enigmail was Mails angeht. Bin ich nun wieder zu Hause mache ich einfach mit MozBackup einen Backup meines Profils und Überschreibe damit das aktuelle (aber veraltete) auf meinem PC.
– Enorm praktisch.
Ja, so langsam gefällt mir Thunderbird. Ich hab jetzt auch wieder die Enigmail-Option “Automatically Decrypt/Verify Messages” angeschaltet. Mal gucken ob sich Thunderbird daran noch so oft aufhängt und abstürzt.
Tut er dies nicht mehr, wäre da eigentlich nur noch der Kritikpunkt, das man unter Thunderbird bescheurte Exportierungsfunktionen (z.B. nach Outlook) hat und das Thunderbird/Firefox “ß” und “µ” (Mü) als Buchstaben im Masterpasswort erlauben, diese aber nicht erkennen.
– Kann man sich hässliche Scherze mit erlauben :D