Im Stau auf der A2

von MichiK am 2. Mai 2006 um 02:21 Uhr

Da ich sowieso nicht pennen kann, blogge ich halt mal mein neustes Autobahn-Erlebnis. Schlimm ist das – auf jeder Tour erlebt man mindestens eine Geschichte, die für ein kräftiges Kopfschütteln und die Frage, wo diverse Personen ihren Führerschein gemacht haben, ausreicht.

Wir waren auf der A2 von Hannover in Richtung Berlin unterwegs. Kurz vor einer Rechtskurve zeigt die Schilderbrücke (eigentlich: Wechselverkehrszeichenanlage) Stau-Schilder und die Geschwindigkeit wird auf 60 km/h herabgesetzt. Na toll, das hat noch gefehlt. Bis dahin bin ich bestens durchgekommen. Also schön ausrollen lassen und vom Tiefflug (gut 160 km/h) zum normalen Autofahren (ca. 100 km/h) übergegangen. Hinter der Kurve kommt dann auch das Stauende in Sicht. Warnblinker an und langsam abbremsen. Soweit alles ganz cool. Endlich mal ein bisschen Entspannung für den arg beanspruchten Gasfuß …

Wie man das so schön gelernt hat fährt man im Stau auf der rechten Spur ganz rechts und auf der linken Spur ganz links, damit dazwischen eine Gasse für Polizei und Rettungsfahrzeuge und eben auch Abschleppwagen bleibt. Vorbildlich wie ich bin fahre ich am rechten Rand der rechten Spur (allerdings noch nicht auf dem Standstreifen) und behalte den linken Rückspiegel im Auge. Plötzlich eine LKW-Hupe von rechts hinten. Aha … der Abschleppwagen, der grade viel zu schnell (ohne gelbes Blinklicht oder so) unterwegs war und von mir überholt wurde, will sich rechts auf dem Standstreifen am Stau vorbeischleichen. Kaum zwei Minuten später (inzwischen bin ich auf die linke Seite der rechten Spur gewechselt) kachelt auch der zweite Abschleppwagen auf dem Standstreifen am Stau vorbei.

Ist das neuerdings so üblich? Habe ich irgend eine Regeländerung verpasst?!

Der Rest war eigentlich unspektakulär. Der Stau dauerte keine 10 Minuten, dann war ich durch. Ein Sprinter ist einem Golf ins Heck gekracht und die beiden Wagen standen dann arg verdreht auf der rechten Spur und dem Standstreifen. Die Polizei war auch schon da und hat die Unfallstelle abgesichert. Wirklich schimm wars wohl nicht – weder Feuerwehr noch Rettungsdienst da und die Fahrzeuginsassen standen mit ein paar Polizisten am Straßenrand. Und aufgrund der Sperrung der rechten Spur war es mal wieder sehr schön zu sehen: Scheinbar beherrscht kaum jemand das Reißverschlussverfahren …

6 Antworten zu “Im Stau auf der A2”

  1. andix sagt:

    Du bist zu perfekt zum Autofahren. Ich finde so lange niemanden gefährdet, ist es komplett egal wie man fährt.

  2. MichiK sagt:

    Ja, ich bin perfekt, ich weiß. Das wusste ich auch schon, bevor du mich nochmal drauf hingewiesen hast. ;)

    Nein im Ernst: Natürlich bin ich perfektionistisch veranlagt. Genausowenig, wie ich mir selbst Fehler verzeihe (ich mache das normalerweise überhaupt nicht – Fehler sind schlecht), habe ich Verständnis für sinnlose und überflüssige Fehler anderer. Klar, es passieren Fehler, aber manches muss doch nun wirklich nicht sein.

    Die Straßenverkehrsordnung schreibt für bestimmte Situationen nun einmal Regeln vor und es gibt auch noch andere Dinge, die man “nun einmal so macht”, das Gewohnheitsrecht. Man muss sich zumindest in einem bestimmten Maße darauf verlassen können, dass alle Leute um einen herum diese Regeln (zumindest die wichtigsten…) beherrschen und sich auch daran halten. Speziell in so einer Situation auf der Autobahn ist nunmal die allgemeine Regel, die Gasse für Rettungs- und Einsatzfahrzeuge zwischen den beiden Fahrspuren zu bilden (und auf dreispurigen Autobahnen zwischen der zweiten und dritten Spur) und ich habe das bisher auch immer so gemacht und bei anderen so gesehen. Wenn nun ausgerechnet ein Abschleppwagen meint, er müsste auf dem Standstreifen mit einem Affenzahn am Stau verbeipreschen, habe ich da keinerlei Verständnis für. Für normale Verkehrsteilnehmer gehört das schließlich auch zu einer der wohl verbotensten Sachen, die man sich im Stau auf der Autobahn erlauben kann. Grade der Fahrer eines Abschleppwagens sollte sowas eigentlich wissen.

    Nachts auf einer einsamen Landstraße am Arsch der Welt, die ich schon hundertmal befahren habe, sind mir sämtliche Verkehrsregeln auch herzlich egal. Aber wenn andere Verkehrsteilnehmer in der Nähe sind, sollte man sich dann doch an die Regeln halten, genauso wie man es von den anderen auch erwartet, wenn man selbst grade Vorfahrt hat. Grade auf der Autobahn ist das wichtig. Bei den üblichen Geschwindigkeiten im Stadtverkehr bleibt es meistens bei einem Blechschaden. Wenn ich mir aber anschaue, was teilweise auf den Autobahnen unterwegs ist und nicht nur sich selbst, sondern auch alle anderen Verkehrsteilnehmer gefährdet, könnte ich regelmäßig einen Hals von hier bis Meppen kriegen.

  3. l0mEx sagt:

    Das selbe Problem hatte ich aber auch schon!

    Es ist neuerdings zur Mode geworden als … (hier persönliches Lieblingswort einsetzen; Polizei, Abschlepper,etc.) nicht mehr zwischen den zwei Spuren zu fahren weil 2/3 aller Fahrzeuge das sowieso nicht gebacken bekommen.

    Deswegen fahren die eigentlich immer über den Standstreifen.

  4. josh sagt:

    Sowas regt mich minderstens genauso auf wie die Leute die vom Beschleunigungsstreifen nur die ersten 20m benutzen und dann schon die Spur wechseln.
    Oder wie, aus gegebenen Anlass, der Typ am Montag morgen, der meinte seine E Klasse ist doch eh eines der teureren Autos und man hat deshalb das Recht die linke Spur zu besetzen – und 160 km/h ist doch schon ganz schön schnell. Naja nachdem ich ihm 20 km hinterhergefahren bin, ist es mir zu bunt geworden und ich hab ihn kurzerhand rechts überholt. Als Dank hat er mir dann bestimmt 5 mal aufgeblendet. Naja, manche lernen es eben nie!
    Ich kann sogar bei Tempo 200 noch vorwiegend auf der rechten Spur fahren, ich muss zwar öfters nach links wechseln, aber wenigstens halte ich mich an das allgemein und überall in der BRD geltende Rechtsfahrgebot.
    Nur zu schade das es seit 01.05 wiedermal den bösen Dränglern heftiger an den Kragen geht. Wobei ich nicht einmal drängeln müsste, wenn jeder bei ner Lücke von einem Kilometer nach rechts wechseln würde! Ich kann euch sagen, ich fahre jeden Monat ca. 2000 km Autobahn und jeden Tag würde ich es schaffen 10 Autos rechts zu überholen, weil einfach die rechte Spur nicht genutzt wird. Und den Leuten ist es egal ob man nun Links mit 120 km/h kriechen muss, obwohl rechts Kilometerweit freie Fahrt ist.

  5. toodie sagt:

    So also das mit dem das diese lustigen einsatzwagen immer nur auf dem standstreifen fahren ist korrekt!!! Aber eigentlich auch aus sinnigen anlass!!! weil wenn man mal überlegt kommen diese einsatzwagen theoretisch schneller durch den stau zur unfallstelle!!! rein theoretisch!!! Das problem ist aber das es ja zur mode geworden ist das andere autofahrer bei einen stau auf den standstreifen bis zur nächsten ausfahrt fahren!!! und dann dort auch noch alles blockieren!!! weil ja meist ne ampel nach ner abfahrt ist meist jedenfalls!!! und dann kommt der rtw oder was auch immer auch nicht durch!!! hab ich schon erlebt!!! war nicht lustig mit anzusehen!!! weil wenn mir was passiert will ich auch das mir so schnell wie möglich geholfen wird!!! also ich denke mal das alle mal nen bissl darüber nachdenken sollten wie man eine autobahn richtig benutzt!!!

    das mit dem nicht rechtsfahren das geht mir auch auf die eier!!! das habe ich auch schon oft erlebt!!! kein tempolimit aber schön mit 140 auf der dritten spur und rechts ist alles frei echt zum kotzen!!! aber was solls das leben ist echt zu kurz um sich über sowas auftzuregen mal im ernst macht man lichthupe oder blinkt links mehrmals und die sache ist gut!!!!

    funktioniert in den meisten fällen sehr gut!!!

  6. Superfly_HOF sagt:

    *lol*

    *Ironieangeschaltet*

    Na gut das wir eucht haben…. Ihr seit Deutschlands Missionare in Sachen Verkehrsrecht. Ohne eure bemerkenswert konstruktiven Hinweise und Tipps würden nur noch Unfälle geschehen und der Verkehr wäre nur halb so schnell wie er gegenwärtig ist.

    *Ironieaus*