Lebensmüde Leute auf der Straße

von MichiK am 28. Juli 2005 um 22:26 Uhr

Manchmal frage ich mich echt, wie manche Exemplare der Spezies Mensch es geschafft haben, einen Führerschein zu bekommen. Ich habe heute auf ca. 30 km Strecke gleich zwei haarsträubende Aktionen mitbekommen. Auffallend dabei ist, dass ausgerechnet die Leute, die keine Knautschzone haben, sich am schlimmsten benehmen…

Fall 1: Ich stehe in der Stadt an einer etwas größeren Kreuzung auf der Rechtsabbieger-Spur, die etwas abgesetzt ist und eine eigene Ampel hat. Ich stehe als Erster an eben dieser Ampel, hinter mir einige Autos. An der Schlange schleicht sich rechts ein Motorradfahrer vorbei und schießt in dem Moment, wo die Ampel grün wird und ich losfahre, an mir vorbei. Hätte ich in dem Moment nach rechts eingelenkt, anstatt noch mehr oder weniger weiter gradeaus zu fahren, haette er einen Freiflug ueber meine Motorhaube gewonnen. An der nächsten roten Ampel (etwa 200 Meter weiter) hatte ich ihn dann wieder. Er stand hinter einigen Autos an der Ampel, ganz links auf der Fahrspur. Ich bin dann einfach rechts neben ihn gefahren um zu schauen, wie er darauf reagiert. Leider hat er es nicht gemerkt – oder wollte es auch nicht merken. Als die Ampel dann grün wurde, gab er Gas und schoss links an den anderen anfahrenden Autos vorbei. Natürlich stand er dann an der nächsten Ampel (400 Meter weiter) wieder schräg neben mir.

Ich verstehe ja, dass Motorrad fahren Spaß macht, aber solche Aktionen sind gefährlich, sinnlos und bescheuert. Außerdem riskiert der Fahrer, von Autofahrern übersehen zu werden, die ja überhaupt nicht mit solchen Aktionen rechnen… Dem Autofahrer macht das dann in dem Fall nichts aus – der Motorradfahrer küsst sofort Blech oder die Straße.

Fall 2: Ich stehe an einer schlecht einzusehenden, engen Kreuzung im Ort vor einem Stoppschild. Genauer: Ich rolle langsam auf die Haltelinie zu. Als ich ca. einen Meter vor der Linie bin, kommt ein Rollerfahrer aus der Straße von rechts geschossen, schneidet die Kurve, fährt dabei noch über die Haltelinie und zirkelt ca. 20 cm vor meiner Stoßstange vorbei. Hätte ich nicht sofort voll gebremst oder hätte ich gar direkt an der Haltelinie gestanden (man hätte mich aus der Querstraße so oder so nicht sehen können, wenn ich noch an der relativ weit hinten liegenden Haltelinie stehe), hätte er sich voll neben mich auf die Straße gelegt. Die ist übrigens gepflastert und ich kenne exakt diesen Typ von Pflastersteinen recht gut. Ich habe selbst schonmal nach einem Fahrradsturz mit den Handflächen darauf gebremst. Die Oberfläche der Straße ist recht rau – eine sehr blutige Angelegenheit.

Besonders interessant an der Geschichte ist dann noch, dass der Kerl (wohl grade 16 geworden und total stolz, dass er endlich Roller fahren darf) zwar einen Helm aufhatte, aber sonst keinerlei Schutzklamotten – wenn der sich hinlegt, wird es also lecker. Hintem auf dem Roller saß dann noch seine Freundin – ohne Helm

Das fieseste ist dann ja noch, dass man solchen Leuten auch noch erste Hilfe leisten muss, nachdem sie sich durch ihre eigene Dummheit auf die Straße geschmissen haben….

3 Antworten zu “Lebensmüde Leute auf der Straße”

  1. Iches sagt:

    mmh das sind meistens gar keine roller sondern nur mofas mit roller optik.

  2. MichiK sagt:

    Wäre es ein Mofa mit Rolleroptik, hätten keine zwei Personen darauf sitzen können, denn Mofas sind grundsätzlich Einsitzer. Das war schon ein Kleinkraftrad mit 50 cm³ – und auch deutlich schneller als 25 km/h unterwegs.

  3. Der Andere sagt:

    Fall 2: Gleiche Situation, nur, dass ich auf der Vorfahrtstraße war und der Rollerfahrer das Stoppschild vor sich hatte. Oder scheinbar doch nicht – es hat ihn nicht gekümmert, und ist anderthalb Meter vor mir auf die Straße gezogen. Wenn ich nicht scharf gebremst hätte, hätte ich jetzt eine neue Kühlerfigur…
    Rollerfahrer sind eine Pest… :-S