Da Khark mich grade dran erinnert hat, dass das hier ja auch mein Blog ist, blogge ich also mal wieder was. Nun müssen mal wieder (unter anderem) die LVB dran glauben – wie letztes Jahr ja schon einmal. Vielleicht liest ja wieder jemand mit, der meinen Stil nicht versteht …
Inzwischen hat sich die Baustellensituation ja etwas gebessert hier und Verspätungen und Wartezeiten sind seltener geworden, außerdem muss man beim Umsteigen am Hauptbahnhof nicht mehr durch die halbe Bahnhofshalle sprinten, was aufgrund des weihnachtlichen Kommerzwahnsinns momentan ohnehin hart an der Grenze zur seelischen Grausamkeit ist. Dennoch ist man gerade am Hauptbahnhof nicht vor unangenehmen Überraschungen gefeit:
Ich stehe gegen 21 Uhr dort rum und warte auf meine Bahn nach Hause, als die ganze Haltestelle plötzlich laut wird, es dröhnt etwas durch die Luft, was im ersten Moment so klingt, als würde jemand abgeschlachtet. Wenn man nach einigen Sekunden noch nicht schreiend wegläuft, identifiziert man es vielleicht als postmoderne Musik ganz im Stil von John Cage oder so. Glücklich ist man dann, wenn man gute Kopfhörer hat und die eigene Musik einfach laut genug machen kann, um von diesem Krach verschont zu werden. Habe ich zum Glück … Ich weiß nicht, wessen Idee die Sache war und worum es dabei geht, aber es klingt schrecklich und wer so etwas mag, kann es sich gerne anhören. Das ist aber kein Grund, ein paar hundert Leute mit dem Krach zu ärgern. Noch schlimmer: Das ist jetzt anscheinend jeden Tag so. Hilfe!
Dann gab es auch letzte Woche (ich glaube Mittwoch war es) einen technischen Defekt der allerbesten Sorte. Ich stehe an der Haltestelle und nach knapp 20 Minuten bequemt sich tatsächlich einmal eine Bahn herbei (Woche, tagsüber, eigentlich 5-Minuten-Takt). Nichts Böses ahnend steige ich ein und beginne mich nach einigen Minuten zu wundern. Das Fahrgefühl ist unnormal, die Bahn beschleunigt nicht richtig. Nachdem es dann irgendwann nur noch mit etwas mehr als Schritttempo weitergeht, wird mir klar, dass das vermutlich der Grund für die Verspätung ist. Schließlich biegt die Bahn von ihrer normalen Route ab, der Fahrer wirft alle Fahrgäste raus und es steht auch schon eine Ersatzbahn bereit. Gut. Trotzdem ekelig, denn sowas passiert natürlich immer genau dann, wenn man es eilig hat und sowieso schon zu spät dran ist. Somit war ich dann letzten Endes etwa eine halbe Stunde zu spät da, aber hatte immerhin eine gute Ausrede.
Gestern dann die Krönung: Ich wollte mit ein paar Kommilitonen auf Tour durch die Kneipen, gehe zur Haltestelle, schaue auf die Uhr und beginne mich schon zu wundern, warum ich nicht vor einer Minute von der Bahn überholt wurde. Als die nächste Bahn dann auch nicht auftaucht, schaue ich nicht nur in die Richtung, aus der die Bahnen kommen, sondern auch mal in die Richtung, in die ich fahren will. Was gibt’s dort? Viel Blaulicht. Verdammt viel. Scheiße. Also laufe ich los und nach etwa 500 Metern ist mir klar, dass ich an der Haltestelle lange hätte warten können: Straße voll gesperrt, ein paar grün-weiße Partywagen, außerdem noch etwas Rettungsdienst und viel Absperrband. Und vor und hinter der Einsatzstelle jeweils ein Stau von drei bis vier Straßenbahnen. Was soll denn das? Warum immer dann, wenn ich es eilig hab?
Nachdem ich dann ca. 3 km gelaufen bin (mein Ziel war eine Bahnhaltestelle, an der auch eine andere Linie kreuzt, die von der Sperrung nicht betroffen ist), passiert was? Ja, genau: Ich werde von einem Schienenersatzverkehr-Bus überholt. War ja klar. Kurz danach von einer Bahn – klar, ein paar Meter weiter ist ja auch eine Wendeschleife. Immerhin habe ich die Bahn nach einem beherzten Sprit quer über die Straße (direkt vor ein Auto, logisch) und über eine Grünfläche (matschig, na klar) noch erwischt.
Ich könnte eigentlich glatt mal versuchen, herauszufinden, was der Grund für dieses Chaos und vor allem für die Vollsperrung einer Hauptstraße war. Ein Verkehrsunfall war dort nämlich nicht, das hätte man gesehen. Ich will gleich noch in die Stadt – mal sehen, welche Abenteuer des Großstadtdschungels und des alltäglichen Wahnsinns mich heute erwarten.
Nachtrag: Anscheinend doch ein Verkehrsunfall, sagt jedenfalls die LVZ.
Tags: lvb
Ach ja, die guten alten LVB. Bin neulich vom PC in die Innenstadt gefahren. Auf dem Weg sah ich erst eine entgleiste Bahn und später dann einen Frontalzusammenstoß von ner Bahn und nem Volvo. Also in meiner Heimatstadt Dresden passiert sowas vielleicht einmal im halben Jahr, hier wohl einmal die Woche. Aber ich finde das machen die LVB mit ihrem tollen Marketing-Konzept allemal wett :-)