Überwachung der Überwacher?

von MichiK am 13. August 2005 um 16:46 Uhr

Ich habe mir mal erlaubt, eine neue Kategorie zu eröffnen, die “Überwachung” heißt. Warum? Nun, Videoüberwachung greift seit einiger Zeit um sich wie ein schlimmer Virus. Überall wird versucht, mit Kameras Kriminalität zu senken oder sonstwie Sicherheit herbeizuführen. Die Fälle, wo das wirklich funktioniert, muss man mit der Lupe suchen.

Ich habe nicht speziell etwas gegen Überwachung auf Privatgrundstücken. Wenn jemand eine Kamera aufstellen möchte, um den Blumen in seinem Vorgarten beim Wachsen zuzuschauen, soll das tun – aber bitte die Kamera so aufstellen, dass sie nicht die Straße beobachtet, sowie gut sichtbar ein Schild aufstellen, was einen auf die Kamera hinweist. Natürlich so, dass man das Schild lesen kann, ohne von der Kamera dabei beobachtet zu werden. Dann kann jeder selbst entscheiden, ob er gefilmt werden möchte oder nicht.

Ähnlich sieht es bei Läden aus. Wenn ein Laden am Eingang eindeutig auf die Überwachung hinweist, kann ich mich noch entscheiden, ob ich den Laden betrete oder nicht. Möchte ich nicht überwacht werden, gehe ich eben zur Konkurrenz und der Laden verzichtet auf mein Geld. Das ist Marktwirtschaft.

Anders sieht es im öffentlichen Raum aus. Wenn man auf einer Straße unterwegs ist und plötzlich am Straßenrand eine Kamera hängt, kann man sich kaum entziehen. Die selbe Situation gibt es in Fußgängerzonen oder beispielsweise Bahnhöfen. Was tun, wenn ich aus dem Zug springe und mich eine Kamera anstarrt? Darauf hingewiesen wurde ich schließlich vorher nicht.

Ich möchte in der Kategorie mal einige der unsinnigsten Exemplare der Gattung “Kamera” zusammentragen, die mir so über den Weg laufen – und davon gibt es einige… und es werden immer mehr.

3 Antworten zu “Überwachung der Überwacher?”

  1. René sagt:

    es gibt Bereiche, da ist es gesetzlich vorgeschrieben, daß kameraüberwacht werden muß. Das gängiste Beispiel ist ein Bankschalter. Und dem wird man sich nur schwer entziehen können …

    und das Problem an sich ist auch nicht die Kamera selber. Ob dein Nachbar nun durch die Hecke auf der Straße heimlich beobachtet – oder ob das eine Linse tut – und er drinne gemütlich Popcorn mampft – das ist praktisch das selbe! Kritischer sind die damit verbunden Speichermöglichkeiten! Aber freuten wir uns nicht alle, als die Festplatten immer größer wurden – und die Preise immer kleiner. Damals, als ne 540MB Platte noch ihre 300 oder 400 DM kostete, hätte niemald freiwillig so etwas aufgehoben …

    ansonsten gute Idee mit Überwachung …

  2. MichiK sagt:

    Ich schrieb ja bereits, dass ich durchaus Verständnis dafür habe, dass in gewissen Bereichen die Überwachung mit Kameras sinnvoll erscheint und vielleicht auch tatsächlich ist. Der öffentliche Raum ist aber kein solcher Bereich.

    Ich möchte einfach nicht, dass meine Privatsphäre mit Füßen getreten wird und es unmöglich ist, mich auf Straßen oder in Fußgängerzonen durch die Stadt zu bewegen, ohne mein Bild in dutzenden Speichern abzulegen…

  3. Geek sagt:

    Hier mein Artikel zur Überwachung.
    http://www.geeks-online.de/uberwachung-kinderpornosperren-zensur/

    Werde mir deine Kategorie nun mal anschauen ;-)

    Danke!