Überwachungs-Overkill und Alternativen

von MichiK am 16. Januar 2006 um 02:21 Uhr

Auf dem Dach einer Tankstelle hier in der Stadt befinden sich schlappe 10 (in Worten: Zehn!) CCTV-Kameras, die in Richtung der Zapfsäulen gerichtet sind – und vermutlich noch einige mehr, die man auf den ersten Blick beim Vorbeifahren nicht sieht. Ich frage mich da nach dem Sinn…

Ja, ich verstehe, dass die Tankstellenbetreiber es für nötig erachten, Videoüberwachung durchzuführen. Ich finde es zwar nicht gut, aber verstehen kann ich es. Jeder könnte sonst hinfahren, volltanken und wegfahren. Wenn ein Komplize gleichzeitig ins Kassenhaus geht und den Kassierer ablenkt, hat der auch kaum eine Chance, sich das Kennzeichen des Benzindiebes rechtzeitig zu merken. Da macht eine Kamera schon Sinn. Aber 10 Stück? Eine einzige, an der alle Autos vorbeifahren, würde doch genügen? Na gut, genehmigen wir auch eine zweite, auf der man erkennen kann, wie jemand tankt, einsteigt und wegfährt. Aber wozu braucht man direkt so viele…? Kann mir das jemand sinnvoll erklären?

Es gibt übrigens auch Systeme, wie man ganz ohne Kameraüberwachung auskommen könnte. 24-Stunden-SB-Tankstellen machen das schon so: Bezahlung per Vorkasse! Erst zahlt man einen bestimmten Betrag ein (z.B. mit Geld- oder EC-Karte), entsprechend kann man dann tanken. Dies würde Benzinklau recht effektiv verhindern bzw. zumindest die Möglichkeiten dazu stark eingrenzen. Als netten Nebeneffekt hat man dann gleich noch das Kassenpersonal wegrationalisiert. Ja – es würde auch Probleme geben: Wie macht man das mit der Bezahlung, wenn man mehr Geld gebucht hat, als man Benzin tanken kann? Bei Barzahlung geht das ja noch recht einfach – man steckt x Euro rein und wenn man die Zapfpistole wieder einhängt, gibts das nicht verbrauchte Guthaben als Wechselgeld. Bei Geldkarten-Zahlung ginge das auch noch: Guthaben der Karte abfragen und die Karte mechanisch sperren. Tanken maximal bis zum Ende des Guthabens erlauben, danach entsprechenden Betrag abbuchen, der verbraucht wurde, Karte wieder entsperren, fertig. Geht das bei EC-Cash auch? Gibt es entsprechende Funktionen, um den Kontostand abzufragen, bevor man eine Buchung durchführt? Gibt es dafür sinnvolles Error Handling?

3 Antworten zu “Überwachungs-Overkill und Alternativen”

  1. Enno Lenze sagt:

    Relativ einfach: Menschen zahlen leibe rbei menschen, und ggf will man ja noch kippen und ein bier oder so. Und um dem Tankbetrüger was nachzuweisen musst du ihn beim tankvorgang inkl fahrzeug und erkennbarem kennzeichen ahben.und wenn jetzt jemand daovr oder dhinter parkt isses mit einer zentralen kmaera nicht mehr zu machen. Aus langewiele gibt n pechter die Kohle für sowas sicher net aus :)

  2. Mööp sagt:

    Ich kann dir versichern, das die meisten von den Kameras Attrappen sind. Die sollen einfach nur abschrecken.
    Manche Tankstellenbesitzer besitzen auch nur Attrappen ;-) (und auch das wirkt)

    MfG

  3. Addis sagt:

    Ich habe mal an soeiner 24h Tankstelle mit EC-Vorkasse getankt.
    Karte rein, es wurden pauschal 75 Euro “abgebucht”.
    Man tankt bis maximal zu dieser Obergrenze und geht wieder.
    Kurze Zeit später war bei mir dann eine Abbuchung über 75 Euro vorgemerkt, die dann über Nacht zu einer Abbuchung ueber einen geringeren Betrag geaendert wurde, der dann schlussendlich auch abgebucht wurde.
    Wie sich das ganze betreffend Error-Handling und so weiter verhaelt ist daraus natuerlich nicht ersichtlich, aber funktionieren tut es.

    Gruesse!