Warum T-Online auch für Firmen doof ist

von Khark am 14. Januar 2006 um 13:07 Uhr

Am Freitag komme ich morgens ins Büro und werde gleich mit den Worten:
“Hallo, <kleine Pause> Internet geht nicht. Die Chefin wollte heute morgen ihre Mails abrufen und nichts geht.
– Ups. Erinnerungen kommen hoch, als ich in der Firma 2 Tage lang das Internet lahmgelegt hatte.

Also erstmal den Server anpingen um ein Problem im LAN auszuschließen. Nach einer Schrecksunde wegen der ausbleibenden Antwort realisiere ich, das man ping-Befehle auch mit Return abschicken sollte und nicht nur auf der Konsole eintippen…
Fazit: Server und Router zum Internet antworten. Der Router meldet auch brav “Verbunden und synchronisiert.”
– So weit, so schlecht.

Da ich noch nicht zu wirklich Lust habe mich wieder in Kabelschächten zu tummeln, ruft man also erstmal bei der T-Online Störungshotline an, um zu erfahren ob nicht evtl. eine Störung vorliegt. Der Router kann sich ja immerhin problemlos mit der Vermittlungsstelle einigen.

Die Antwort: Ja, von 6:13Uhr bis 11:00Uhr ist aufgrund von Arbeiten an der Technik im gesamten Einzugsbereich unserer Vermittlungsstelle keine DSL-Einwahl möglich.
Ob es denn eine Art Newsletter gibt, auf dem man V-O-R-Z-E-I-T-I-G über geplante Wartungsarbeiten informiert wird, wollte ich wissen. Die Antwort des Telekomikers fiel wie immer aus, wenn man mit dem Rosa Stinktier telefoniert: “Nein, meines Wissens gibt es das nicht. Aber ich verbinde sie mal weiter.”
Nachdem ich dann binnen 3Sekunden aus der Leitung geflogen bin und mich ein Automat um eine Beurteilung des Gesprächs in Schulnoten bittet, schreie ich nur “SECHS!” ins Telefon.
5 Sekunden später habe ich eine Dame von Kundenservice dran um mir ihr Ohr für meine Kritik zu leihen. Dort stelle ich meine Frage erneut.
Ihre Antwort: “Nein. So etwas gibt es nicht.”
Auf meine Antwort, das dies doch in anderen Bereichen, z.B. Strom und Wasser gang und gäbe sei oder im Webhostingbereich erst recht. Man dort sogar von Ausfällen die nur 5min dauern 2 Wochen im voraus informiert wird und es doch nicht angehen könne, das Geschäftskunden immer zittern müssen, ob nicht mitten in der Mailübertragung die Leitung zusammenbricht oder man mal 2 Tage gar nicht zu erreichen ist – abgesehen von den Kosten die verursacht werden, wenn die IT-Abteilung erst das gesamte Netz durchleuchtet bevor man dann bei der Störungshotline anruft und dort erfährt, “Das die Wartung schon länger geplant sei.”, darauf wußte die Dame dann auch keine Antwort.
“Ich gebs weiter”, versprach Sie mir.
“Das geht sowieso in ihrem Laden unter.”, erwiderte ich. “Wir haben 4 Monate auf die Zusendung unser Zugangsdaten gewartet,dort wurde uns auch immer wieder gesagt: Definitiv Mittwoch sind die Daten da.”

3 Antworten zu “Warum T-Online auch für Firmen doof ist”

  1. codec sagt:

    Och das kenn ich nur zu gut.
    Wir[tm] sind DSL-Reseller. Das tolle war das neulich komplett München-Ost weg war, da wo der Großteil der Kunden her ist.
    Die T-Com wusste dann erstmal nicht bis wann die Störung behoben ist bis man dann zum 7. mal anruft und bei irgendjemand anderem landet…
    Saftladen. :/

  2. Marco Burbach sagt:

    Hi! Mir ist bei der Beantragung fuer einen privaten DSL-Anschluss was aehnliches passiert:
    Man sagte mir, das fuer meine TeleNummer kein DSL-Zugang moeglich waere. Noch nicht. Ich gewartet, 2 monate spaeter: Ja, ist verfuegbar, sind nur keine Virtuellen Ports mehr frei. Ich als Leihe ” was ist das?”, antwort ” ich verbinde sie weiter”, 10 min warteschleife dann ” Kann ich ihnen auch nicht sagen, aber wenn die nicht zur verfuegung stehen, gibts kein DSL.” Toll. Weil ich gehe davon aus, das die telekommunisten eigentlich wissen sollten, wovon die reden. Naja, egal. Ich bei freenet angerufen, 10 Tage spaeter router da, zugangsdaten usw. Telekom angerufen, wann freigeschaltet wird. ” ja muesste heute sein im laufe des tages.” ich direkt noch gefragt, ob es auch moeglich ist, den splitter hinter einer telefonanlage zu benutzen. antwort “ja das ist kein problem.” warte dann auf freischaltung des zugamgs. am naechsten morgen geht immer noch nichts. ich service von freenet angerufen: ” der hat ihnen sch… erzaehlt es geht nicht” umverkabelt nach freenet anweisung und scon ging alles. komisch, das der groesste deutsche Telefonanbieter keine Ahnung hat, was und wie seine technik funktioniert!!!!

  3. Khark sagt:

    Das ist doch das Problem in allen Callcentern.
    Die Deutsche Post oder $anderer_Großkonzern hat 5.000 Mitarbei- Sorry: Beamte über.
    Kündigen dürfen die die nicht.
    Also bekommen die Leute 2 Wochen lang eine Umschulung zum Callcenter-Agent.
    – 2 Wochen Schulung über: Verhalten am Telefon, Kundengespräche führen, die Telefonanlage und Ticket-System bedienen sowie einen Bereich, den ich hier mal als “fachliche Kompetenz” beschreiben will.

    So und nach diesen 2 Wochen hat man dann 5.000 Callcenter-Agents. Alle 50+, alle jahrelang vorher in Postämtern oder sonstwo tätig gewesen und dann werden die auf die Kunden losgelassen und dürfen z.B. DSL-Anschlüsse verkaufen oder technische Probleme beheben.
    – Echt Klasse – Ich bin begeistert.