Durch zuviel Engagement arbeitslos gemacht?

von Khark am 28. März 2011 um 22:00 Uhr

Gerade wieder eine dieser Lebensstorys gehört für die ich sehr vielen Leuten liebend gerne eine Kantholzplatte um die Ohren hauen will.

Da schafft es ein Mädel (kein Schulabschluss, Hartz 4) ihr Leben auf Reihe zu bekommen, findet einen Job als Aushilfe im Supermarkt und ist dort rundum zufrieden.
Sie verdient sich ein wenig zusätzlich dazu, gewinnt dadurch etwas mehr finanzielle Unabhängig. Hofft sogar schon auf einen festen Arbeitsplatz da Sie dort ja nun schon mittlerweile 2 Jahre jobbt.
Selten krank, gerne bereit mal für Kolleginnen einzuspringen die krank sind usw.

Tja und was dann?
Ihre Kolleginnen sind neidisch. Neidisch das der Chef Sie häufiger fragt ob Sie eine Schicht übernehmen kann als die anderen. Weil Sie eben nicht alle paar Tage krank ist, weil “Kein Bock zu arbeiten.”.
Neidisch das Sie dadurch mehr verdient.

Was also tun?
Richtig, beim Chef anschwärzen. Sie hätte Geld aus der Kasse genommen. Rein zufällig fehlten genau an diesem Tag 10 Euro bei der Abrechnung.
Der Chef weiß was los ist hat Sie auch nicht im Verdacht. Kündigt ihr aber trotzdem.

Wieso?
Damit er wieder Ruhe in seinen Hühnerstall bekommt. Den eine motivierte Aushilfe kann er ersetzen.
Sieben unmotivierte Aushilfen/Angestellte anscheinend nicht.

Klasse. Da zweifelt man doch wieder geringfügig an unserer Gesellschaft.

Nein, ich mache dem Chef keinen Vorwurf, ich kann es sogar verstehen, menschlich wie wirtschaftlich. Nur verzweifeln tut man schon.

3 Antworten zu “Durch zuviel Engagement arbeitslos gemacht?”

  1. DJH sagt:

    Na hoffentlich schreibt er ihr wenigstens ein gutes Zeugnis. Dann hat sie die Chance, wo anders Fuß zu fassen, vielleicht sogar in einer Festanstellung, vielleicht in einem besseren Betriebsklima.

  2. MichiK sagt:

    Also mir fällt es da ehrlich gesagt schwer, Verständnis für den Chef aufzubringen. Wenn die Mitarbeiterin von anderen angeschwärzt wird, bloß um sie rauszuekeln und der Chef auch noch weiß, dass an den Vorwürfen nichts dran ist, dann ist das Betriebsklima ohnehin schon so im Eimer, dass der Chef sich auch ruhig offen hinter die motivierte Aushilfe stellen kann. Dadurch, dass sie gehen muss, wirds doch auch allenfalls oberflächlich besser.

  3. Khark sagt:

    Richtig, das Betriebsklima ist dort im Eimer. Richtig ist auch das er sich ruhig hinter Sie stellen könnte weil das sowieso nicht mehr viel ausmacht.

    Für den Chef aber schon. Er hat einfach wieder Ruhe. Klar ist das eine Offenbarung für das Totalversagen einer Führungskraft. Ich habe ja auch nicht geschrieben das ich es gut finde.
    Nur verstehen kann ich es schon von seiner Seite aus gesehen.

    Ich finde auch das er sich anders Verhalten hätte sollen.
    So hätte er aus meiner Sicht wenigstens die Chance nach und nach dort ein besseres Klima aufzuziehen weil er seinen Mädels mal Grenzen aufzeigt.
    Ich würde dafür eigentlich auch mal ein ernstes Wort oder gleich mal die Abmahnung zücken. (Geht das bei Kassiererinnen ohne vorherige schriftliche Ermahnung?) Klar steht er dann als der Böse da. Aber mir ist ein Vorgesetzter vor dem ich Respekt habe lieber, als einer den ich nicht respektieren kann.