Gestern Abend klingelt es an der Tür. Ich mache auf, draußen steht ein Mann, um die 50, fällt sofort in die Kategorie “echter Sachse”, wohl einer meiner neuen Nachbarn. Das bestätigt sich, als er anfängt zu reden. Er fragt, ob ich “einen kleinen Schraubenzieher,” für ihn habe, “so für Lüsterklemmen, weil ich bin grad am Lampen anschließen hier und der, den ich hab, ist kaputtgegangen, wissen’se?” Warum drückt er sich so umständlich aus und fragt nicht einfach nach einem Phasenprüfer? Normale Schraubenzieher will man für Basteleien an potenziell spannungsführenden Teilen sowieso nicht verwenden.
Natürlich kriegt er einen – ich hab drei Stück davon. Mindestens. Mal schauen, ob er sein Versprechen gehalten hat, mir den in den Briefkasten zu werfen, wenn er fertig ist. Ich frage mich, warum nicht mal Leute nach dem exotischen Werkzeug fragen. Wie wäre es mit Torx-Bits? Oder Inbus-Schlüsseln in sieben Größen? Oder Isolier- und Dichtungsband? Ich habe mir den Ruf, in der Hinsicht verdammt gut ausgestattet zu sein, schließlich schwer erarbeitet… Mein Vater ist passionierter Heimwerker und meint, dass ich ohne Werkzeug nicht leben kann. Also hat er mir eine schätzungsweise 15 kg schwere Werkzeugkiste mitgegeben, als ich ausgezogen bin.
Was auch irgendwie schade ist: Nie fragt eine weibliche, attraktive Nachbarin im passenden Alter, ob ich ihr mal eben bei $handweklicher_Tätigkeit helfen kann…
Schraubendreher :P
Die Schraube dreht sich, ja.
Schraubendreher! Jawoll! Auch im Osten!