Der Bankberater. Oder: Warum beim Phising die Ursache bei den Banken liegt

von Khark am 23. Januar 2007 um 16:07 Uhr

Ich will noch ein Konto für alles was mit Geld im Internet zu tun hat. (Ebay, Amazon, Paypal, etc.) Also geht man zu seiner Bank und erkundigt sich nach einem zweiten Konto.

Der Bankberater hält dies aber für überflüssig. Ja sinnlos. Allein schon die Kontoführungskosten von 1Euro pro Monat und die 10 Eurocent für jeden per SB-Terminal (Nutze ich nicht. Nicht gemeint ist Bankautomat/Kontoauszugsdrucker) erteilten Auftrag übersteigen den Nutzen ja bei weitem, wenn mein Konto mal Opfer von Phising werden sollte. (Wenn es überhaupt passieren sollte. Ich bin da eigentlich sehr sorgfältig und mach z.B. kein Onlinebanking)
Sprich: Er sieht das Problem nicht. Obwohl er mir gegenüber beteuert, er habe sich ja nun auch Norton Internet Security installiert. (Ja genau. DIESES Norton Internet Security.)
Überhaupt.. Indirekt gibt er mir zu verstehen: Meine Ausbildungsvergütung wäre den Aufwand von Phising ja nicht wert.

Aber die Riesterrente wollte er mir dann doch andrehen. Obwohl ich 10 mal gesagt habe, das ich daran kein Interesse habe und mich nicht vorinformiert habe. Und wenn das so ist, dann schließe ich auch keine Verträge ab bzw. höre nicht mal zu. Weil ich dann nicht sehen kann ob das was mir dort gesagt wird auch so stimmt bzw. sich mit meinen Ansichten deckt. Tja.. Dumm gelaufen für Ihn und seinen Arbeitgeber.
Spontan sagt mir das Angebot der Sparkasse mit ihrem Girokonto weit mehr zu. Vorallem weil man in jedem Kaff einen Sparkassenautomaten findet und ich dort für 2 Girokonten weniger zahle, als wenn ich 2 bei der Volksbank abschließe.

Den Riesterrentenflyer warf ich noch im Vorraum der Bank in den Mülleimer. Ich glaube sogar er hat es gesehen.
Ich wechsel mal die Bank bei Zeiten.

Ich kapier es aber trotzdem nicht.. Von Phising reden alle Banken/Anwender und selbsternannte Sicherheitsexperten. Überall bekommt man tolle Tipps wie:
– PIN-Nummer nicht notieren
– TANs nicht rausgeben
– Auf E-Mails von der Bank nicht reagieren. Ggbf. telefonisch zurückrufen
– Windows-Update einspielen
– Personal-Firewall (URGH!) installieren
– Bankseiten nur über Lesezeichen anlegen (HALLO? Jedes poppelige Javascript kann im IE Bookmarks anlegen.)
– usw..

Aber den Tipp: Haben sie doch 2 Konten. Eines für das “reale Leben” (Gehalt, Alltag, Urlaub, etc.) und eines für das “unreale Leben” sprich, alles was mit Internet zu tun hat. Ding wie Ebay, Paypal, Amazon und Co. – Darauf kommt wieder keiner. Wieso nicht?
Ganz einfach, die Lösung ist:
a) Zu simpel. Dann könnte das ja jeder tun.
b) Scheren sich die Banken einen Dreck drum. Sie können ihr Geld vom Kunden einklagen.
c) Es verdient niemand anderes dran. Kein Norton, ZoneAlarm oder selbsternannte IT-Sicherheitsexperten mit Germanistikstudium (die Rede ist von Peter Huth).
Und der wohl entscheidenste: d) Die Leute müssten lernen mit Geld umzugehen, weil auf dem 2. Konto natürlich nur Geld ist, wenn man etwas kaufen will. Man kann also via Internet nicht mal eben schnell etwas bestellen und gleich abbuchen lassen.

Weltkarma–
Ach ja: Zu Paypal: Lest mal das Forum von Paypal. Die sind genau so schlimm wie die Phisher selbst. Und zensiert wird im Forum auch jede Menge.
Kontosperrungen aufgrund von Geldwäscheverdacht sind dort an der Tagesordnung. Kontaktaufnahme mit dem Unternehmen ist nur schwer möglich. (In den USA wurden Sie wegen der Verschleierung von Kontaktmöglichkeiten auf ihrer Homepage gerichtlich abgemahnt.) Und das Geld sieht man wohl in 99,9% der Fälle auch nicht wieder..
Soviel dazu.

EDIT:
Was ich vergessen habe: Irgendeine tolle Phising-Studie hat ergeben, das die Kunden der Volksbank-Raiffeisenbank am meisten von Phising-Mails betroffen sind. Soviel also zum möglichen Grad der Bedrohung.
– Finde leider gerade keine Quelle. Ich glaube das Stand mal bei Heise.

3 Antworten zu “Der Bankberater. Oder: Warum beim Phising die Ursache bei den Banken liegt”

  1. Kurt sagt:

    Du musst aber bedenken das du bei Sparkassen untereinander kosten hast … also wenn du in irgend nem kaff geld brauchst zahlst auch…. und später wenn du kein azubi mehr bist hast saftige kotoführungsgebühren ….

    ich würde ja Spardabank empfehlen …. gibt auch überall wo ein größerer bahnhof ist :D

  2. Maxi sagt:

    dein kommentar kurt ist -nett gesagt- mist.
    seit wann musst du für eine abhebung bei einer fremden sparkasse am automaten etwas bezahlen??
    ich nehme an, dass dir das mal irgendwer erzählt hat und du hast es dann eben gleich geglaubt.
    daraus mach ich dir keinen vorwurf, kann ja jedem mal passieren.
    aber trotzdem ist es mist.
    und bei den sparkassen hast du auch definitiv mehr filialen als bei spardabanken.

    gruß

  3. mømø sagt:

    sparkasse ist imho voellig sinnbefreit, wennschon dann eine bank nach wahl bei einer der beiden “abhebevereinugungen”, cashgroup und cashpool. oder gleich bei einer bank aus jeder der beiden gruppen eine rauspicken und da ein konto machen, und schon kann man bei (fast) allen banken kostenlos abheben (ausser sparkasse, reisebank und ein paar andere seltsame exoten).