Archiv für Mai 2009

Abschied und Aufbruch

von Khark am 26. Mai 2009 um 20:41 Uhr

Nun ist es offiziel.
Wenn ich am 9.6. meine mündliche Prüfung bestehe, werde ich meine Firma verlassen müssen.
Dank Kurzarbeit und Einstellungsstopp ist eine Übernahme ausgeschlossen. Man hatte mir zwar noch ein Angebot gemacht aber dieses war, aufgrund des Umfangs oder der Modalitäten, auch nur mehr als Geste gemeint.

Somit wird es mich ab dem 1.8.2009 nach Karlsruhe zu einer kleinen aber feinen IT-Firma verschlagen.

Übernehmen wollte mich eigentlich jeder. Mein direkter Vorgesetzter und Leiter IT für den Norden Deutschlands, der Leiter der IT für die gesamte Unternehmensgruppe (Deutschland) und die Geschäftsführer sowieso.
Gehen muss ich trotzdem.

Ironie des Schicksals: Karlsruhe ist zugleich der Hauptsitz meiner (noch) derzeitigen Firma und Sitz der Holding.

Somit könnte das alte Sprichwort: Man sieht sich immer zweimal im Leben glatt auf die eine oder andere Art in Erfüllung gehen.

Einladungen für Kurzbesuche und Schlafplätze während der Wohnungssuche in Karlsruhe habe ich jedenfalls genug :-)

Nordkorea und die Unfähigkeit der Politik

von MichiK am 25. Mai 2009 um 12:30 Uhr

Nordkorea hat heute Nacht anscheinend mal wieder ein bisschen Uran entsorgt. Zugegeben, das ist nicht nett zur Umwelt und macht einen schlechten Eindruck, aber wenn ich mir anschaue, wie die Politiker im Rest der Welt sich jetzt überschlagen und versuchen, sich gegenseitig mit Vokabeln wie “tief besorgt” oder “benruhigt” zu überbieten und fordern, dieser gemeine, hinterhältige Anschlag auf den Weltfrieden müsse “verurteilt” werden, der UN-Sicherheitsrat müsse sich am besten vorgestern treffen und eine Resolution verabschieden, dann kann ich auch darüber nur mit dem Kopf schütteln. (Wow, welch ein Bandwurmsatz…)

Denn mal ehrlich: Was soll es bitte bringen, wenn die UN den Zeigefinger hebt und ein bisschen “Du, du!” sagt? Genau: Nichts. Andere Staaten machen es ja vor, dass man die UN geflissentlich ignorieren darf und sogar ohne Konsequenzen Kriege in aller Welt führen kann, ohne Angst haben zu müssen. Meister in dieser Disziplin sind die USA. Davon einmal abgesehen interessiert es die Regierung Nordkoreas schon seit Jahrzehnten nicht die Bohne, was der Rest der Welt über ihr Land denkt. Sanktionen jucken sie nicht, schließlich treten sie ja selbst für komplette Autarkie ein, auch wenn die Versorgung knapp ist und ein paar Millionen Menschen im eigenen Land an Hungersnöten oder mangelnder medizinischer Versorgung krepieren. Wenn man nun von außen versucht, Druck auszuüben, indem man das Land weiter isoliert, liefert man dieser Regierung sogar noch Argumente, ihre eigene Politik gegenüber Kritikern zu rechtfertigen.

Interessant auch, dass vor einigen Jahren noch eine militärische Lösung des humanitären Problems (das hier IMHO schon länger schlimmer ist, als es beispielsweise im Irak vor 2003 war) durch die Medien geisterte, als George W. Bush grade auf dem Höhepunkt seiner Kriegsgeilheit war. Afghanistan, Irak, wer dann? Iran, Nordkorea, einige weitere – diese Namen hingen in der Luft. Seitdem bei Nordkorea klar ist, dass es die Bombe hat, ist sein Name plötzlich vom Tisch. Das bestärkt natürlich den Iran um so mehr, endlich seine eigene Bombe fertig zu bekommen, denn deren Besitz ist heutzutage die einzelne Garantie, in Ruhe gelassen und ernst genommen zu werden. Und dann wundern sich die restlichen Länder der Welt auch noch, wenn Schwellenländer regelmäßig genau dies anstreben?

Irgendwie ist es schon verblüffend, welchen symbolischen Wert eine einzige Atombombe haben kann. Viele Politiker können gerade garnicht laut genug betonen, wie gefährlich Nordkorea denn jetzt sei. Dabei finde ich: Die Tatsache, dass sie über eine Atombombe verfügen, macht sie kein bisschen gefährlicher, als sie vorher schon waren (falls sie überhaupt je eine ernst zu nehmende Gefahr für irgendwen außer dem eigenen Volk waren). Der militärische Wert einer einzigen Bombe ist gleich null. Vor allem, wenn man sich mit so einem Gegner wie den USA anlegt. Das ist alles eine rein psychologische Sache.

Die Welt ist kaputt. Ich weiß nicht, worüber ich mehr den Kopf schütteln sollte: Darüber, was in den verqueren Köpfen der Machthaber von Pjöng Jang vorgeht oder darüber, mit welcher Ohnmacht der Rest der Welt dem gegenübersteht. Im Moment tendiere ich zu zweitem.

Lebenserfahrung contra Wissenschaftsminister

von Khark am 13. Mai 2009 um 17:09 Uhr

“Generell werden keine Angriffe erwartet, da Personen, die versuchen, das System zu kompromittieren, rechtlich belangt werden können”, meint der österreichische Wissenschaftsminister Johannes Hahn (ÖVP) zum Thema E-Voting.

Quelle: Fefes Blog

Der Mann ist ja mal sowas von lebensunerfahren.
Ich habe in der Realschule gelernt, das Leute vorsätzliche Straftaten u.a. deswegen begehen, weil Sie entweder damit rechnen nicht erwischt zu werden oder es Ihnen egal ist gefasst zu werden. Letzteres trifft z.B. dann zu, wenn Sie mit dem Verbrechen auf Missstände aufmerksam machen wollen.

Irgendwie passen beide Argumentationen sehr gut auf die Manipulation von Wahlergebnissen.

Für mich klingt das ganze so in etwa wie:

Generell sind die Spareinlagen unserer Kunden nicht gesichert, da Personen, die versuchen diese zu stehlen, rechtlich belangt werden können.

Und wieviel da dran ist zeigt uns ja gerade die Wirtschaftskrise :-)

Eine Zensur findet nicht statt!!1

von MichiK am 13. Mai 2009 um 08:28 Uhr

Das Familienministerium meint:

Unter Zensur ist die Kontrolle öffentlich geäußerter Meinungen in Presse, Funk und Fernsehen, aber auch im Bereich der Literatur, Kunst etc. zu verstehen, die dazu dient, das gesellschaftliche Leben in politischer, sittlicher oder religiöser Hinsicht zu kontrollieren. Die derzeit diskutierten Maßnahmen im Kampf gegen die Verbreitung kinderpornographischer Inhalte im Internet beschränken sich ausschließlich darauf, den Zugriff auf kinderpornographische und damit illegale Inhalte, deren Kenntnisnahme eine Straftat darstellt, zu erschweren. Mitnichten geht es darum, sämtliche Inhalte des Internet zu prüfen und dann gegebenenfalls zu kontrollieren. Mitnichten geht es daher um Zensur.

Im Innenministerium übt man sich jedoch schon fließig in Zensur. Zumindest versucht man es, denn die Rechtsgrundlage dazu hat man ja (noch) nicht. Und was, wenn nicht Zensur ist das Entfernen solcher Seiten? Da geht es ja ganz offenbar darum, missliebige Meinungen zu unterdrücken.

Wenn die Laien-haften Internetsperren dann mal umgesetzt sind, wird eine solche Seite dann halt kurzerhand auf der Kinderporno-Liste landen und gut is’. Schließlich sitzen die einzigen, die das kontrollieren können und einsehen können, beim BKA. Und das gehört bekanntlich – genau – zum Innenministerium.

Und tschüss…

(via)

Nagios hat einen Fork: Icinga

von Khark am 8. Mai 2009 um 15:42 Uhr

Wie man im Blog der Firma Netways lesen kann, hat sich das Who is Who der deutschen Nagios-Szene dazu entschlossen einen Nagios-Fork mit Namen Icinga zu starten.

Icinga soll komplett kompatibel zu Nagios und seinen Plugins sein. Die erste stabile Version soll am 28. Oktober erscheinen. Erste Entwicklungsversionen noch im Mai.

Auf der Icinga Homepage gibt es einen Text über die Gründe des Forks und in der FAQ wird erklärt was der Name bedeutet.