Wenn ich schon an Weihnachten nicht in ihrer Nähe bin, so sollte $female zumindest ihr Weihnachtsgeschenk zeitnah erhalten. Also habe ich das Geschenk besorgt, ordentlich verpackt und überlegte mir, wie ich wohl dafür sorgen kann, dass es pünktlich bei ihr ist. Es gibt ja nun eine ganze Latte von Paketdiensten: DPD, UPS, GLS, Hermes, DHL, … Gewonnen hat dann DHL, oder wie die Paket-Sparte der Post auch immer grade heißt, aus einem ganz pragmatischen Grund: Hier ist der Arsch der Welt, hier gibt es eine Postfiliale (dafür aber immerhin eine “richtige” und keine inkompetente Agentur im Supermarkt), sonst nichts.
So bin ich also frohen Mutes am Vormittag des 22.12. zur Post gestiefelt und habe der netten Dame hinterm Schalter den Karton sowie 6,90 EUR rübergeschoben. Dafür bekam ich dann einen Fetzen Papier mit der Sendungsnummer. Natürlich musste ich das nette Spielzeug “Online-Sendungsverfolgung” unbedingt ausprobieren, doch die Post-IT scheint ein bisschen seltsam zu sein, spuckt sie mir doch Daten eines anderen Pakets aus, abgeschickt am 13.12., zugestellt am 17.12. – aber was solls, wird schon werden… wurde es dann auch im Laufe des Nachmittags. “Die Sendung wurde im Einlieferungs-Paketzentrum bearbeitet” stand abends da.
Am nächsten Vormittag änderte sich der unterste Eintrag dann in “Die Sendung wurde in der Zustellbasis bearbeitet”, was ja wohl nur heißen kann, dass das Paket jetzt im gelben Auto durchs Dorf in Richtung Empfänger zuckelt. Schön. Einmal quer durch Deutschland in unter 24 Stunden und jetzt auf der Zielgraden. Da kann ja nicht mehr viel schiefgehen, dachte ich mir. Am Nachmittag dann leichte Ernüchterung: “Benachrichtigt – Sendung lagert in Filiale/Agentur” sagte der Status. Na gut, war eben niemand zu Hause, kann passieren. Wie jedes gute Geschenk sollte das eine Überraschung sein, dementsprechend war es nicht angekündigt. Muss am nächsten Morgen ab 10 Uhr halt jemand auf der Empfängerseite zur Agentur im Supermarkt in der Nähe stiefeln. Bereits zu diesem Zeitpunkt war der Status in der Online-Sendungsverfolgung ein kleiner Haken und wir witzelten schon, ob das nicht vielleicht in Wirklichkeit für “Danke, hat geschmeckt” steht…
Am nächsten Tag wurde ich dann von einem wütenden Anruf geweckt. Sie ist mehrfach in der Agentur aufgetaucht und wollte ihr Paket haben, doch dort wollte man vom Paket nichts wissen. “Haben wir hier nicht, kommen Sie halt Samstag wieder”, so die unfreundliche, nicht grade serviceorientierte Aussage der dortigen Mitarbeiterin. Ich habe dann einfach mal die Sendungsnummer durchgegeben und geraten, noch einmal dort aufzutauchen. Vielleicht konnten die sich mit Hilfe dieser Nummer ja davon überzeugen lassen, mal selbst online nachzuschauen und festzustellen, dass das Paket ganz offensichtlich bei ihnen sein sollte und im Fall, dass das nicht so ist, mal nachzuforschen. Konnten sie nicht. Nein, garnichts konnte sie. Die (kostenpflichtige) Nummer der DHL-Hotline konnten sie rausrücken. Doch die einzige Aussage aus der Richtung kannten wir auch schon: “Liegt in der Filiale!”
Etwas angesäuert ob des nicht vorhandenen Kundenservice am Vormittag von Heiligabend hatte sie dann die Idee, einfach mal im Paketzentrum vorbeizuschauen, von wo aus die gelben Autos starten. Gesagt, getan, einem Mitarbeiter dort die Sendungsnummer unter die Nase gehalten und der versprach, sich zu kümmern und kurz darauf tauchte der Zusteller auf, der das Paket am Tag zuvor in der Hand gehabt hatte und versicherte, es in genau der Filiale abgeliefert zu haben, die so standfest behauptet, das Paket nicht zu kennen. Mehr tun konnte er aber auch nicht. Nun gut, was solls – vielleicht ist die Filiale ja nach Weihnachten etwas kooperativer und findet das Paket doch noch.
Tja, kooperativer waren sie dort gestern wohl schon, haben sich immerhin breitschlagen lassen, etwas herumzutelefonieren. Näher an das Paket brachte uns das aber auch nicht. Heute habe ich dann mal entnervt einen Nachforschungsauftrag gestellt und hoffe, dass die es tatsächlich irgendwann nochmal schaffen, das verschlampte Paket auszugraben. Sofern es nicht tatsächlich gut geschmeckt hat… (sowas soll ja vorkommen)