Da ich sowieso nicht pennen kann, blogge ich halt mal mein neustes Autobahn-Erlebnis. Schlimm ist das – auf jeder Tour erlebt man mindestens eine Geschichte, die für ein kräftiges Kopfschütteln und die Frage, wo diverse Personen ihren Führerschein gemacht haben, ausreicht.
Wir waren auf der A2 von Hannover in Richtung Berlin unterwegs. Kurz vor einer Rechtskurve zeigt die Schilderbrücke (eigentlich: Wechselverkehrszeichenanlage) Stau-Schilder und die Geschwindigkeit wird auf 60 km/h herabgesetzt. Na toll, das hat noch gefehlt. Bis dahin bin ich bestens durchgekommen. Also schön ausrollen lassen und vom Tiefflug (gut 160 km/h) zum normalen Autofahren (ca. 100 km/h) übergegangen. Hinter der Kurve kommt dann auch das Stauende in Sicht. Warnblinker an und langsam abbremsen. Soweit alles ganz cool. Endlich mal ein bisschen Entspannung für den arg beanspruchten Gasfuß …
Wie man das so schön gelernt hat fährt man im Stau auf der rechten Spur ganz rechts und auf der linken Spur ganz links, damit dazwischen eine Gasse für Polizei und Rettungsfahrzeuge und eben auch Abschleppwagen bleibt. Vorbildlich wie ich bin fahre ich am rechten Rand der rechten Spur (allerdings noch nicht auf dem Standstreifen) und behalte den linken Rückspiegel im Auge. Plötzlich eine LKW-Hupe von rechts hinten. Aha … der Abschleppwagen, der grade viel zu schnell (ohne gelbes Blinklicht oder so) unterwegs war und von mir überholt wurde, will sich rechts auf dem Standstreifen am Stau vorbeischleichen. Kaum zwei Minuten später (inzwischen bin ich auf die linke Seite der rechten Spur gewechselt) kachelt auch der zweite Abschleppwagen auf dem Standstreifen am Stau vorbei.
Ist das neuerdings so üblich? Habe ich irgend eine Regeländerung verpasst?!
Der Rest war eigentlich unspektakulär. Der Stau dauerte keine 10 Minuten, dann war ich durch. Ein Sprinter ist einem Golf ins Heck gekracht und die beiden Wagen standen dann arg verdreht auf der rechten Spur und dem Standstreifen. Die Polizei war auch schon da und hat die Unfallstelle abgesichert. Wirklich schimm wars wohl nicht – weder Feuerwehr noch Rettungsdienst da und die Fahrzeuginsassen standen mit ein paar Polizisten am Straßenrand. Und aufgrund der Sperrung der rechten Spur war es mal wieder sehr schön zu sehen: Scheinbar beherrscht kaum jemand das Reißverschlussverfahren …