Heute hatte ich mal das klassiche Beispiel überhaupt wenn man im 1st Level-Support tätig ist.
Ein Mitarbeiter rief an, er könne auf seinem CentOS in der VMware mit startx nicht mehr die grafische Oberfläche starten. Er bekommt nur eine Fehlermeldung wie “Entity already in use. Error Nr. 104″.
Gut, gestern war ich am betreffenden Standort noch an der Kiste und habe ihm einige Sachen konfiguriert. Da lief Gnome ohne Probleme.
Also die erste obligatorische Frage: Hast du etwas geändert? Updates eingespielt, etwas umkonfiguriert oder so?
Und es folgt die obligatorische Antwort: Nö. Rein gaaaaar nichts.
Also sage ich ihm zu mich in 10min darum zu kümmern. Verbinde mich aber schonmal mit der VMware Server Remote Console auf die VMware, weil ich der Meinung war VMware kann Sessions und lässt mehrere Verbindungen mit der Remote Console auf die gleiche VM zu. Leider Fehlanzeige, ich sehe was der Mitarbeiter auf der Konsole eintippt.
Als ich sah, das er im /etc/X11 Verzeichniss war, dachte ich mir meinen Teil.
Als er dann ein “ls” eintippte und dort u.a. die 2 Dateien xorg.conf und xorg.conf.backup auftauchten wurde mir alles klar.
Witzig wurde es dann aber als er ein “cp xorg.conf.backup xorg.conf” absetzte. Also die xorg.conf mit der Sicherungskopie überschrieb.
Dann folge ein startx und ich sah Gnome.
Keine 20 Sekunden später rief der, jetzt recht einsilbige, Mitarbeiter wieder bei mir an und sprach: “Also es geht wieder. Musst nicht mehr helfen. Ok? Tschüss.”
Und ich dachte immer Doktoren der Informatik wären genauer in ihren Problemschilderungen :-)
Richtig: Ich habe das und das versucht in Xorg einzustellen. Geht aber nicht. Ich bekomme die und die Fehlermeldung. Hilf mir!
Falsch: Ich habe etwas falsch gemacht, sage dir das aber nicht und überlasse dir die Fehlersuche mit deiner Glaskugel