Irgendwie habe ich erst jetzt so richtig realisiert, das Last.fm verkauft wurde, als ich bei Spiegel auf einmal eine Box für Musik sah und irgendwas mit Last.fm darin. (K.a. wozu die das tun, interessiert mich auch nicht.)
Zudem kann man jetzt sehen das Flickr seine Bilder für deutsche Nutzer zensiert.
Tja.. Für mich kam das alles nicht wirklich überraschend.
Das ist einfach der Weg den für mich alle Webseiten/Community gehen, sobald eine Firma ins Spiel kommt. Eine Firma will Geld machen, sonst würde sie kein Geld dafür ausgeben.
Oder wie L. Ron Hubbard, der Gründer von Scientology so nett gesagt hat:
Mach Geld.
Mach mehr Geld.
Mach daß andere Leute produzieren um mehr Geld zu machen.
Genau deswegen kauft man diese Web2.0 Community-Seiten. Um damit Geld zu machen.
Ein Unternehmen hat aber auch ein Image. Ein Image das in Gold nicht aufgewogen werden kann.
Und da machen sich so Sachen wie Pornographie, Lizenzverstöße und Raubkopien gar nicht gut. Also wird etwas dagegen unternommen.
Andere fürchten nun plötzlich um ihre Daten. Wieso? Auf einmal steckt ja eine Firma aus der bösen, bösen großen Wirtschaft dahinter.
– Lachhaft. Wenn man Angst hat, das diese Daten missbraucht werden könnten, dann sollte man sie evtl. gar nicht ins Internet stellen? Nur weil nun eine Firma dahintersteckt heißt nicht, das die Betreiber der Seite die Logs und Daten nicht schon vorher an Phisher, etc. vertickt haben um Kohle zu machen.
Nun ja… Wie dem auch sei.
Irgendwie habe ich das alles vorausgesehen. Mir war klar, das es so kommen muss.
Von daher habe ich von vornherein darauf verzichtet mich bei Last.fm oder Flickr anzumelden. Teilweise habe ich auch Leute gebeten Videos/Fotos von mir von betreffenden Seiten zu entfernen oder zumindest keine Boxen um mein Gesicht zu legen und dieses mit meinen Namen zu beschreiben.
Denn ebenso wie Google Mail, Google Maps, Google Privatsex, etc. betrachte ich diese Dienste für mich als überflüssig und möchte kein Teil von Ihnen sein.
Zwar sind einige nett zum herumspielen (Google Earth ist witzig :-D) und die Technik dahinter faszinierend. Aber irgendwie frage ich mich bei diesem ganzen Web2.0 immer noch: Wozu das ganze?
Was kann mir das Web2.0 über mich sagen, was ich mir nicht selbst sagen könnte?
Was bringt es mir, meine Bilder bei Flickr hochzuladen und zu taggen, wenn ich sie selber auf meinem Rootserver in meiner Gallerie, die unter meiner Kontrolle steht, ablegen kann?
– Ohne an eine Firma die Copyright-Rechte für meine privaten Fotos abtreten zu müssen. Nur damit diese vor Schadensersatzklagen sicher sind.
Was bringt es mir zu sehen was Freund für Musik hört? Das weiß ich sowieso schon.
Oder was mir aufgrund meiner gehörten Lieder gefallen könnte?
KANN, kann einem immer alles. Da kann ich auf sagen das morgen ein rosa Nilpferd den Bundestag in die Luft sprengen könnte.
– Das ist mindestens genau so verläßlich.
Was bringt es mir Mitglied einer “erlesenen Gesellschaft” zu sein, wenn ich in dieser erlesenen Gesellschaft nicht einfach durch die Straßen gehen kann und mit jedem Reden kann mit dem ich will?
Und das aus dem einfachem Grund, weil sich diese erlesene Gesellschaft auf wenige 10.000 Nutzer beschränkt.
Klar.. Als Google Mail oder Orkut herauskam waren alle rattig auf diese tollen Einladungskärtchen und haben sich einen Ast gefreut, wenn sie eingeladen wurden.
– Es konnte sich ja immerhin nicht jeder anmelden… Man war etwas besonderes.. Uh…
Mir ist bei beiden einfach nur schlecht geworden als ich die AGBs gelesen habe und habe es sein lassen.
EDIT:
Ich muss wohl nicht sagen, das ich mich durch folgende Meldung des Spiegel bestätigt fühle:
Man hat das Last.fm Angebot von Spiegel.de wieder entfernt hat, weil es Probleme mit dem Jugendschutz gab.
Siehe: http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,488831,00.html
EDIT 2:
Also wenn folgendes stimmt, dann sag ich mal: “Boah, das ist nicht wahr…”
http://www.nicozorn.com/2007/06/18/flickr-dann-loesch-doch-deinen-account/